Ministranten-Romwallfahrt – Ein Rückblick (Teil 2)

Es geht weiter mit dem Tagebuch der Ministranten-Romwallfahrt!


Mittwoch, 09:30 Uhr

Heute steht uns ein etwas entspannterer Tag bevor. Nach dem stressigen Dienstag auch überfällig. Wir fahren mit dem Bus durch ganz Rom, um uns die Domitilla-Katakomben anzuschauen.

Mittwoch, 10:45 Uhr

Es ist schon etwas später als geplant, dennoch kommen wir ganz entspannt bei den Domitilla-Katakomben an. Der Besuch dieser ist, neben den interessanten Fakten über die verfolgten Christinnen und Christen in Rom und den dort gemeinsam gefeierten Gottesdiensten, vor allem eines: eine Abkühlung von den Temperaturen an der Außenwelt.

Mittwoch, 15:30 Uhr

Ein kleiner Zeitsprung: Nach dem Besuch der Katakomben und einer ausgiebigen Mittagspause treffen wir uns mit unserem Ruhestandsgeistlichen Pfarrer Schuller und besuchen mit ihm Kirchen, die etwas abseits der ausgetretenen Pfade sind. So sind wir in der wunderschönen Basilica di Santa Prassede und der Basilica dei Santi Silvestro e Martino ai Monti, bei der wir mit Pfarrer Ehehalt die Heilige Messe feiern dürfen.

Mittwoch, 19:00 Uhr

Bevor es dann zum Abendessen geht, erklärt uns Pfarrer Schuller noch, warum Rom wirklich die „Ewige Stadt“ ist. Allein in der Gegend rund um den Bahnhof Termini zeigt sich die Geschichte der Stadt von der Zeit der Etrusker hinweg über das Bad des Kaisers Diokletian bis in die heutige Zeit. Dankenswerterweise werden wir von Pfarrer Schuller zum Abendessen eingeladen und beschließen damit den Mittwoch.

Mittwoch, 22:30 Uhr

Der Plan, den Donnerstag bereits um 7:00 Uhr mit der Fahrt zum Petersdom (damit man vor der langen Schlange da ist) zu beginnen, stieß (nicht unberechtigt) auf eher weniger Begeisterung. Da wir als Leitungsteam doch flexibel sind, wird der Plan für Donnerstag umgeschrieben und darauf gesetzt, dass nachmittags am Petersplatz weniger los ist.

Donnerstag, 09:00 Uhr

Anstatt jetzt, wenn es schlecht läuft, in einer stundenlangen Schlange vor dem Petersdom zu stehen, schauen wir am Vormittag das historische Rom an. Wir besuchen die Titelkirche San Pietro in Vincoli, das Kolosseum, den Konstantinsbogen (welcher eine äußerst relevante Rolle in der Christianisierung des Römischen Reiches spielt), den Circus Maximus und den Aventin mit seinem Schlüsselloch mit Blick auf den Petersdom. Parallel bringe ich in Erfahrung, dass Gruppen am Vormittag bis zu 2,5 Stunden in der Sonne anstehen mussten. War doch eine gute Entscheidung, den Besuch nicht am Vormittag zu planen. Bis jetzt…

Donnerstag, 16:00 Uhr

Mit einem guten Mittagessen gestärkt und verwöhnt mit einem Eis einer sehr guten Eisdiele, direkt am Vatikan, machen wir uns auf, um zu ergründen, ob unser Plan erfolgreich war oder nicht. Nach kurzem Zweifel stellen wir uns an und müssen warten bis…

Donnerstag, 16:30 Uhr

… jetzt! Auf die Minute genau eine halbe Stunde müssen wir im Halbschatten warten, bis wir den beeindruckendsten Bau der katholischen Kirche betreten dürfen. Auch für mich, der den Petersdom bereits kennt, ist der erste Blick hinein immer wieder überwältigend. Ich sehe großes Staunen bei unseren Minis, die teilweise zum ersten Mal im Petersdom waren. Die nächste Zeit dürfen die Minis diesen Prachtbau erkunden, bevor es zum letzten Abendessen unserer Wallfahrt geht.

Donnerstag, 19:30 Uhr

Den letzten Abend dürfen wir in einem sehr schönen Restaurant in der Nähe des Trevibrunnens verbringen. Trotz seiner Lage ist dieses Restaurant keine Touristenfalle, sondern gespickt mit einer grandiosen Küche, ohne dass der Preis unverschämt wird. Im Anschluss dürfen unsere Minis noch „Rom bei Nacht“ genießen, bevor es dann wieder ins Hotel geht.

Freitag, 09:30 Uhr

Was in dieser Wallfahrtswoche neben dem ganzen touristischen Programm etwas zu kurz gekommen ist, ist die Möglichkeit für die Minis, Souvenirs für ihre Lieben in Deutschland zu kaufen. Das wollen wir ihnen natürlich nicht verwehren und nach dem Zusammenpacken und Auschecken aus dem Hotel bekommen die Minis den ganzen Vormittag Zeit, die Stadt auf eigene Faust zu erkunden.

Freitag, 13:00 Uhr

Eine letzte Kirche wollen wir den Minis noch zeigen, es ist die Kirche, in der das letzte Konzil angekündigt wurde, die Kirche, in der alle Päpste durch Porträts verewigt wurden, es ist die Basilika St. Paul vor den Mauern. Ähnlich wie in der Lateranbasilika oder Santa Maria Maggiore, werden auch hier Gottesdienste der einzelnen Bistümer gefeiert. Glücklicherweise habe ich im Vorfeld den Belegungsplan von St. Paul vor den Mauern erhalten und somit konnten wir zwischen den Gottesdiensten des Erzbistums Freiburg in die Kirche und diese fast menschenleer besichtigen. Wie jedes Mal ist diese Kirche ein Besuch wert!

Freitag, 17:00 Uhr

Der letzte offizielle Programmpunkt steht vor uns. Wie zu Beginn der Wallfahrt trifft sich das Bistum Augsburg in der Lateranbasilika, um dort den Abschlussgottesdienst mit Bischof Bertram zu feiern. Dieses Mal sind wir frühzeitig da und brauchen dementsprechend nicht ganz so lange an der Sicherheitskontrolle (Überraschung: Die Kapazität der Sicherheitsschleusen hat sich nicht erhöht). Die Minis aus den anderen Pfarreien sind, wie auch wir, sichtlich erschöpft, aber die Stimmung ist immer noch wunderbar.

Freitag, 20:30 Uhr

Es geht nach Hause. Die Busfahrt wird größtenteils, so gut es geht, schlafend in der Horizontalen verbracht, sodass nichts Nennenswertes zu erwähnen ist. Am Samstag, ca. um 10:00 Uhr, kommen wir wohlauf in Straßberg an.

Epilog

Von meiner Seite aus möchte ich mich bei vielen Menschen bedanken: Beim Vorbereitungs- und Begleitteam für die Aufsicht der Kinder und das Erstellen des Programms, dem Pfarrbüro für die organisatorische Abwicklung, den Eltern, Sponsoren und Gönnern für die großzügigen Spenden, an Pfarrer Schuller für die Führung und die Unterstützung bei der Restaurantsuche und natürlich bei den Minis, mit denen eine solche MINISTRANTEN-Wallfahrt nicht möglich ist!
Im Laufe der Woche gibt es eine kleine Bilderstrecke, die dieses Tagebuch auch noch visuell unterstützt.

Ruhestandsgeistlicher Prälat Prof. Dr. Dr. Anton Ziegenaus verstorben

Am 7. August, dem Hochfest der Hl. Afra, verstarb unser Ruhestandsgeistlicher Prälat Prof. Dr. Dr. Anton Ziegenaus im Alter von 88 Jahren.

Neben seiner akademischen Laufbahn als Professor für Dogmatik an der Universität Augsburg war er 45 Jahre als Seelsorger im Krankenhaus Bobingen tätig. Unsere Pfarreiengemeinschaft verliert damit einen tatkräftigen Künder des Evangeliums. Er darf nun die Herrlichkeit Gottes schauen, an die er geglaubt und die er verkündet hat.

Unser Mitgefühl gilt den Familienangehörigen, Freunden und Bekannten.

Das Requiem findet am Montag, 12.08.2024 um 14:00 Uhr in der Kirche St. Maria Magdalena in Schiltberg (Landkreis Aichach-Friedberg) statt. Der Rosenkranz wird um 13.30 Uhr gebetet.

Für unsere Pfarreiengemeinschaft Bobingen feiern wir das Requiem am Donnerstag, 26.09.2024 um 18:30 Uhr in St. Felizitas, um 18 Uhr wird der Rosenkranz gebetet.

Zur Würdigung von Prälat Prof. Dr. Dr. Anton Ziegenaus möchte ich auf folgende Nachrufe verweisen:

Diözese Augsburg: Mit Worten von Bischof Dr. Bertram Meier https://bistum-augsburg.de/Nachrichten/Praelat-Prof.-Dr.-Dr.-Anton-Ziegenaus-verstorben_id_0

Homepage „Die Tagespost“: https://www.die-tagespost.de/kirche/aktuell/theologe-anton-ziegenaus-verstorben-art-254271

Herr, gib ihm die ewige Ruhe,
und das ewige Licht leuchte ihm.
Lass ihn ruhen in Frieden.

Amen.

Für die Pfarreiengemeinschaft Bobingen

Dominic Ehehalt, Pfarrer

Ministranten-Romwallfahrt – Ein Rückblick (Teil 1)

Ende Juli begaben sich über 50.000 Ministrantinnen und Ministranten aus rund 20 Ländern nach Rom, um dort die Ministranten-Romwallfahrt zu begehen. Auch aus Augsburg waren knapp 3.000 Minis dabei. Pastoralassistent Sebastian Trefon berichtet von der Woche der 27 Bobinger Minis mit ihren Begleitern. Heute wird Teil 1 veröffentlicht (Sonntag – Dienstag). Teil 2 (Mittwoch – Samstag) und Teil 3 (Bilder) folgen in den kommenden Tagen.

Sonntag, 22:00 Uhr

Der Tag neigt sich dem Ende zu, als sich alle Ministranten, ihre Eltern und Begleiter an der Bushaltestelle vor der Kirche in Straßberg treffen, um auf den Bus zu warten. Viele waren noch nicht in Rom, daher mischt sich zur Freude auch etwas Ehrfurcht vor der „città eterna“. Der Bus ist da. Familie Storz bringt uns, die PG Fischach und die PG Stotzard Richtung Rom. Anfangs ist die Stimmung ausgelassen, bis um 23 Uhr die Lichter ausgehen, die Musik verstummt und vielen die Augen zufallen.

Montag, 06:00 Uhr

Guten Morgen von der Autobahn. Die Sonne scheint, es ist bereits warm, und wir stehen auf einer Raststätte. Die Busfahrer holen Kaffee, wir begutachten andere Busse, die größtenteils junge Menschen nach Rom befördern. Wir sehen Busse aus den Bistümern Augsburg, Freiburg und Limburg. Schon jetzt wird klar: Die Rom-Wallfahrt wird groß, und wir können viele neue Leute kennenlernen.

Montag, 10:00 Uhr

Endlich angekommen! Nach zwölf Stunden Fahrt erreichen wir unser Hotel. Wir werden freundlich empfangen, aber die Zimmer sind noch nicht fertig. Unser Gepäck stellen wir in einem gesicherten Raum ab, der sich schnell in einen Gepäckumschlagplatz verwandelt, auf dem wir die Tagesrucksäcke für die kommenden Stunden vorbereiten.

Montag, 12:00 Uhr

Wer dachte, die Hitze auf dem Rastplatz sei anstrengend, sieht sich nun um: Auf dem Piazza del Popolo, unserem ersten Ziel und zukünftigen zentralen Umstiegspunkt, ist der Pflasterstein dunkel und wir werden von der 38 Grad heißen Sonne buchstäblich gegrillt. Dennoch geht es uns gut, und wir lernen, an jedem Wasserbrunnen Halt zu machen, um die Flaschen aufzufüllen.

Montag, 16:00 Uhr

Während ich mit dem Chor zum Einsingen für den Eröffnungsgottesdienst in der Lateranbasilika bin, bekommt der Rest der Gruppe die Zimmerschlüssel. Die Reaktion ist positiv: Wir dürfen die Woche in sehr schönen Zimmern verbringen! Schnell duschen und umziehen, dann ab zur Lateranbasilika.

Montag, 18:00 Uhr

Der Eröffnungsgottesdienst beginnt: Unsere Gruppe hat an der Sicherheitskontrolle viel Zeit verbracht (kein Wunder, wenn die Lateran-Security nur eine Schleuse für 3.000 Minis öffnet), es aber rechtzeitig geschafft. Zusammen mit Minis aus dem ganzen Bistum feiern wir den Start der Rom-Wallfahrt.

Montag, 22:00 Uhr

Nach einem schönen Abendessen geht es zurück. Leider ist es so spät, dass die Metro nicht mehr fährt. Wie kommen wir ins Hotel? Buslinien werden gesucht, aber im römischen Nahverkehr sind Pläne eher optional. Dank neuester Technik finden wir einen Bus, der uns erschöpft, aber glücklich ins Hotel bringt.

Dienstag, 09:15 Uhr

Das reichhaltige Frühstück wurde genossen, es geht los! Heute schauen wir uns die Innenstadt Roms an. Bevor es losgeht, schärfen wir den Minis erneut die wichtigsten Regeln (Taschendiebe, etc.) in Rom ein, weil es heute sehr voll und hektisch wird.

Dienstag, 10:00 Uhr

Erste Station ist die Basilika Santa Maria Maggiore. Seltsam ist, dass bis jetzt keine Schlangen vor den Kirchen zu sehen sind (das wird sich im Laufe des Tages noch ändern!). Wir besichtigen die Kirche, bevor es weiter zum Trevi-Brunnen (sehr voll), zum Pantheon (da ist die Schlange wirklich lang) und zur Titelkirche Santa Maria sopra Minerva geht. Als Fan gotischer Kirchen (die es in Rom sonst gar nicht gibt) ist es für mich ein kleines Highlight, für die Minis ebenfalls ein beeindruckendes Erlebnis.

Dienstag, 15:00 Uhr

Jetzt wird es ernst: Heute Nachmittag findet die Audienz auf dem Petersplatz statt! Auch wenn der Einlass vorverlegt wurde, entschieden wir uns, bei unserem ursprünglichen Plan zu bleiben, um nicht so lange in der prallen Hitze zu sitzen. Jetzt liegt es an uns, neben 50.000 Minis den besten Weg auf den Petersplatz zu finden.

Dienstag, 15:45 Uhr

Die Taktik „Ab durch die Mitte“ war erfolgreich. In 45 Minuten von der Engelsburg auf unsere Plätze auf dem Petersplatz hat keiner erwartet. Selbst Schattenplätze haben wir bekommen! Unsere Gruppe teilt sich auf: Diejenigen, die im Schatten sitzen wollen, dürfen dies, ein anderer Teil geht ans Geländer, um dem Papst nahe zu sein. Gott sei Dank hat das CIM genügend Wasserflaschen bereitgestellt. Leider hatte keiner Teebeutel dabei, die wir bei den Temperaturen der Wasserflaschen gut gebrauchen könnten.

Dienstag, 17:30 Uhr

Der Papst kommt! Und uns sehr nahe! Es ist ein schönes Erlebnis, dass er uns so nahe ist. Er lässt sich viel Zeit und fährt mehrmals durch die Gassen auf dem Petersplatz. Die Stimmung ist auf dem Siedepunkt, aber im positiven Sinne. Alle sind glücklich, diesen (vielleicht) einmaligen Moment gemeinsam zu genießen. Anschließend feiern wir alle gemeinsam auf dem Petersplatz eine Andacht, bei der auch zwei Minis aus der PG Bobingen am „Chor der Nationen“ und eine Pastoralreferentin aus dem Bistum als Lektorin mitwirken dürfen.

Dienstag, 21:00 Uhr

Nach einem ereignisreichen (und heißen) Tag lassen wir diesen beim gemeinsamen Abendessen ausklingen. Dabei lernen wir die italienische Form des Hamburgers kennen: ein Fleischpatty auf einem Teller, daneben ein paar Pommes und ein Salat. Mehr nicht 😉